LÖHLEINS KATZE
Hans Traxler, am 21. Mai 1929 geboren, wuchs in einem kleinen Ort in Westböhmen auf. Mit 17 Jahren verkaufte er seine erste Karikatur an eine Münchner Illustrierte und zeichnet seither ohne Unterlass. Nach fünf Jahren in Regensburg, wo er bei dem ehemals Prager Akademieprofessor Max Geyer seinen ersten Unterricht erhielt, ging er 1951 nach Frankfurt am Main und arbeitete vier Jahre am Städel in der Malklasse von Georg Meistermann. Anfang der sechziger Jahre trafen nach und nach seine Freunde der später so genannten Neuen Frankfurter Schule ein. Zusammen arbeiteten sie am Satiremagazin PARDON und gründeten nach dessen Niedergang 1979 ihre eigene Zeitschrift TITANIC. Traxlers literarische Begabung schlug sich 1963 auch in der Wissenschaftsparodie „Die Wahrheit über Hänsel und Gretel“ nieder, eine der großen Eulenspiegeleien in der Geschichte der Bundesrepublik. Das Buch erlebte unzählige Auflagen und wurde mit dem Nouvelle Vague-Star Jean-Pierre Léaud verfilmt.
Gemeinsam mit Peter Knorr machte Traxler Deutschlands Kanzler Helmut Kohl zur „Birne“. Er setzte F.W. Bernsteins berühmten Zweizeiler „Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche“ ins Bild und schuf damit das Maskottchen der Neuen Frankfurter Schule. In den achtziger und neunziger Jahren zeichnete Hans Traxler Cartoons für die Magazine der ZEIT, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung, später auch für Literaturen und andere. Mit diesen Arbeiten reifte er zu einem „Cartoonisten der Weltklasse“ (Robert Gernhardt). 2006 erhielt er den Satirepreis Göttinger Elch, 2007 den Deutschen Karikaturenpreis, beide für sein Lebenswerk.
Zu seinem 80. Geburtstag widmete das Caricatura Museum Frankfurt Hans Traxler eine Ausstellung, die vor allem den Cartoonisten zeigte. Daneben zeigte das Museum eine Reihe von kleinformatigen Ölbildern, „ganz ohne Pointenzwang“, die meisten zum ersten Mal, sowie seine Skizzen- und Ideenbücher.
Stimmen der Öffentlichkeit
„Das ist eine wirklich große Kunst.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Sein Stil ist graziös, vornehm pointiert und zeitlos.“
Aus der Urkunde zur Verleihung des Satirepreises Göttinger Elch
„Manchmal ist die Kunst eben schön und einfach: eine Linie oder zwei Worte nur – und fertig. Eine ganze weite Welt darin.“
Frankfurter Rundschau
„Das Grausame ist Traxlers Bildern ebenso fremd wie das Grelle und Laute; eher wirkt die komische Absurdität, die er fein dosiert einspeist, wie die natürlichste Sache der Welt.“
Oliver Maria Schmitt