Chlodwig Poth

POTH FÜR DIE WELT

Der am 4. April 1930 in Wuppertal geborene Chlodwig Poth wäre 2010 80 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigt das Caricatura Museum ein Querschnitt aus dem künstlerischen Schaffen Poths, der auch als Mitglied der Neuen Frankfurter Schule mit seinen Zeichnungen ein fester Bestandteil in der Dauerausstellung des Museums ist.

Poth war eine lebende Satirelegende und war neben Hans Traxler der einzige Mensch der Welt, der in seinem Leben gleich zwei Satiremagazine mitgegründet hat. 1962, zusammen mit Hans Traxler und den Verlegern Bärmeier & Nikel, die Monatszeitschrift PARDOM, und 1979, zusammen mit Waechter, Knorr, Traxler und Gernhardt, das endgültige Satiremagazin TITANIC in Frankfurt am Main. Zählte man seine 1947 gegründete Ein-Mann-Zeitschrift Der Igel hinzu, wären‘s sogar drei.

In den Luftschutzkellern Berlins entstanden 1944 erste satirische Zeichnungen, nach dem Krieg begann er mit der Veröffentlichung seiner Karikaturen. Ab 1947 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin und zog 1955 nach Frankfurt am Main. In der Satirezeitschrift PARDON entwickelte er neue komische BiIdtechniken vom Fotocartoon bis zum Romankompress und erreichte in den Siebzigern mit der Alternativmilleustudie „Mein progressiver Alltag” hunderttausendfache Auflagen. In der TITANIC erschien seit 1990 seine Serie „Last Exit Sossenheim“, in der er seine Erfahrungen an seinem letzten Frankfurter Wohnort verarbeitete.

Neben seinem bildnerischen Werk ist er der Verfasser von zahlreichen Romanen, Hörspielen, Märchen und Kurzgeschichten. 1997 wurde er als erster mit dem Satirepreis Göttinger Elch und 2003 mit der Goethe-Plakette ausgezeichnet. 2002 erschien seine Autobiographie „Aus dem Leben eines Taugewas“.

Chlodwig Poth verstarb am 8. Juli 2004 in Frankfurt am Main.

Die Ausstellung zeigte neben diesen erfolgreichen Serien eine Vielzahl von Zeichnungen, Stadtlandschaften, Cartoons, Hassblättern und getuschten Aquarellen, mit denen Chlodwig Poth die Geschichte der Bundesrepublik in rund 60 Jahren begleitete und dokumentierte.

In der Dauerausstellung „Die Zeichner der Neuen Frankfurter Schule“ sind neben einer besonderen Auswahl von Zeichnungen Chlodwig Poths Werke von F.W. Bernstein, Robert Gernhardt, Hans Traxler und F. K. Waechter zu sehen.

Stimmen der Öffentlichkeit
„Man merkt Poths feingestrichelten Zeichnungen oft den Zorn an, mit dem sie entstanden“
Frankfurter Neue Presse

„Er ärgerte sich über furchtbare Juristen, Werbeärsche, vor allem war er jedoch ein Chronist seiner Zeit.“
die tageszeitung

„Dieser Vertreter der Neuen Frankfurter Schule reagierte auf die Umgebung seiner späten Jahre eher mitfühlend-bärbeißig als böse-bissig.“
Frankfurter Rundschau

„Chlodwig Poth hat sich um Frankfurt verdient gemacht, das Ansehen der Stadt befördert und sich als leidenschaftlicher Demokrat für die Belange ihrer Bürger eingesetzt.“
Magistrat der Stadt Frankfurt in der Begründung für die Verleihung der Goetheplakette an Chlodwig Poth

„Kein Zweifel, auch im dritten Jahrtausend schreitet der Chlodwigpothismus mächtig voran.“
Journal Frankfurt

Die Ausstellung wurde begleitet durch das Buch „Poth für die Welt“ (Kunstmann Verlag, 19,90,- €).

Jahr auswählen