Die Komische Kunst des Walter Moers

Vom Käpt’n Blaubär, dem Kleinen Arschloch und dem fantastischen Kontinent Zamonien

Comiczeichner, Illustrator und Schriftsteller – Walter Moers (*1957) hat einen Kosmos der Komischen Kunst geschaffen, wie es ihn kaum ein zweites Mal gibt. Die Ausstellung im Caricatura Museum Frankfurt würdigte daher das Schaffen eines der innovativsten Ausnahmekünstler, der auch über die deutschen Grenzen hinaus regelmäßig Begeisterungsstürme auslöst, wenn ein neues Buch von ihm gedruckt wird.

Im fantastischen Kontinent Zamonien begegneten wir beispielsweise den Lügengeschichten des Käpt’n Blaubär, wir fieberten bei den Heldentaten des Wolpertingers Rumo mit oder bemitleideten das Krätzchen Echo, das sein Leben an den Schrecksenmeister Eißpin verkaufen muss, um nicht auf der Straße zu verhungern. Lindwürmer, wie Hildegunst von Mythenmetz, der wohl bekannteste unter ihnen und Moers’ Alter Ego, Buchlinge, Stollentrolle, Schuhus, Waldspinnenhexen, Bollogs, Schrecksen und Eydeeten — der Vielseitigkeit an zamonischen Figuren ist keine Grenzen gesetzt. Dabei umschreibt Moers sie nicht nur geschickt mit Worten, sondern verfestigt mit seinen Zeichnungen auch ihr charakteristisches Aussehen in den Köpfen der Lesenden. Dies meisterte er in den Graphic Novels zum Bestseller „Die Stadt der Träumenden Bücher“, einer Zusammenarbeit mit dem Illustrator Florian Biege.

Im Fokus der Ausstellung standen ebenso Moers’ Comics, darunter eine Auswahl an Arbeiten, die er im endgültigen Satiremagazin TITANIC veröffentlichte. Des Weiteren wurden ikonische Geschichten von Adolf, der Nazi-Sau und seinem Bonker sowie von einer der Kultfiguren der 90er-Jahre gezeigt, dem Kleinen Arschloch — politisch unkorrekt wie eh und je. Mit „Arschloch in Öl“ präsentierte sich Moers zusätzlich als ein wahrer Meister der Parodie: Von der Frühzeit bis zur Moderne karikiert er bissig und originell die traditionelle Kunstgeschichte und den dazugehörigen Museumsbetrieb.

Aus dem umfangreichen Moerschen’ Werk wurden zahlreiche Originalillustrationen und unveröffentlichte Skizzen ausgestellt. Ergänzt wurde dies durch eine Auswahl an kurzen Animationsfilmen sowie Figuren aus der Hand des Bildhauers Carsten Sommer.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen. Begleitend zu den Ausstellungen in Oberhausen und Frankfurt ist ein Katalog entstanden: „Was gibt’s denn da zu lachen? Die Komische Kunst des Walter Moers“.

Im Rahmen der Ausstellung wurde auch eine Auswahl an Originalradierungen und Objekten des amerikanischen Autors und Künstlers Edward Gorey im 1. Obergeschoss gezeigt. Anlässlich des 100. Geburtstags von Gorey erschien 2024 der Prachtband „Edward Gorey – Großmeister des Kuriosen“, mit dem sich Moers vor einem seiner großen stilistischen Vorbilder verneigt.

Das Caricatura Museum Frankfurt bedankt sich für die finanzielle Unterstützung der Ausstellung bei der FAZIT-STIFTUNG.

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