DAUERausstellung
Vom 30. Mai bis 4. August 2024 werden im 1. Obergeschoss drei Ausstellungen der Zeichner der Neuen Frankfurter Schule zu sehen sein: Die Dünen der Dänen - Das Neueste von Hans Traxler, F.W. Bernstein - Postkarten vom ICH und Fußball im Bild der Neuen Frankfurter Schule - Eintracht am Main.
Hinweis: Das 1. Obergeschoss wird ab dem 5. August 2024 wegen Umbauarbeiten geschlossen sein. Die Wiedereröffnung wird im Herbst 2024 stattfinden.
DIE DÜNEN DER DÄNEN - DAS NEUESTE VON HANS TRAXLER
Hans Traxler (*21. Mai in Herrlich, Tschechoslowakei) wird in diesem Jahr 95 Jahre alt. Zeichnerisch ist er nach wie vor produktiv. In jüngster Zeit ist viel entstanden, was bisher noch nicht veröffentlicht wurde: Bildergeschichten, Cartoons und dazu wieder viel Gereimtes. Mit dabei sind die Illustrationen seiner Kunstgeschichte „Wie die Malerei verschwand“, in der er sich kritisch und humorvoll mit der modernen Kunst auseinandersetzt. Zudem wird Traxlers Geschichte „Franz – Der Junge, der ein Murmeltier sein wollte“ exklusiv als Animationsfilm gezeigt, der noch unveröffentlicht für die Sendung mit der Maus produziert wurde.
F.W. BERNSTEIN - POSTKARTEN VOM ICH
Auf Postkarten kommentierte der große Zeichner F.W. Bernstein (eigentlich Fritz Weigle; * 4. März 1938 in Göppingen; † 20. Dezember 2018 in Berlin) sich und die Welt. Hier teilt er auf wunderbar uneitle Art seine Zweifel, setzt sich mit Kunst, dem Weltgeschehen und zahlreichen historischen Figuren auseinander. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl der Zeichnungen aus dem gleichnamigen von Henner Drescher herausgegebenen Buch.
FUßBALL IM BILD DER NEUEN FRANKFURTER SCHULE - EINTRACHT AM MAIN
Während der UEFA EURO 2024 muss das Eintracht Frankfurt Museum am Waldstadion vorübergehend schließen. Damit die 125-jährige Erfolgsgeschichte des Vereins auch in diesem Zeitraum in der Stadt sichtbar bleibt, werden zehn Pokale von Ende Mai bis zum 20. Juli 2024 ein vorübergehendes Zuhause in verschiedenen Frankfurter Museen erhalten.
Das Caricatura Museum zeigt den DFB-Pokal von 1974 und den Fuji-Cup von 1992. Die Pokale werden gemeinsam mit entsprechenden Karikaturen von Chlodwig Poth, F.K. Waechter, F.W. Bernstein, Robert Gernhardt und Hans Traxler präsentiert. Es wundert nicht, dass das Thema Fußball auch in den Zeichnungen der Neuen Frankfurter Schule ausgiebig gewürdigt wird. Nicht nur, weil dieser Sport eine große Rolle in der Gesellschaft spielt und seine Dominanz Anlass zu satirischer Kritik bieten. Die Mitglieder der Neuen Frankfurter Schule waren größtenteils selbst enthusiastische Fußballfans.
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Die Sammlungsausstellung im Caricatura Museum präsentiert die Zeichner der Neuen Frankfurter Schule: In fünf Kabinetten im ersten Obergeschoss des Leinwandhauses sind Werke von F.W. Bernstein, Robert Gernhardt, Chlodwig Poth, Hans Traxler und F. K. Waechter zu sehen.
Im Spätsommer des Jahres 1962 fand sich in Frankfurt am Main eine der produktivsten Künstlergruppen Deutschlands zusammen. Die als bildende Künstler sowohl wie als Schriftsteller tätigen F. W. Bernstein, Robert Gernhardt, Chlodwig Poth. Hans Traxler und F. K. Waechter trugen und tragen seither in überragendem Maße zur Verbreitung eines neuen Begriffs von Komik und Satire bei. Ihre Cartoons, Karikaturen und Bildergeschichten, ihre Gedichte, Erzählungen und Romane, ihre Filme, Theater- und Hörstücke gehören zum humoristischen Hausschatz ganzer Generationen. Die antiautoritäre Bewegung von 1968 verdankte ihnen die inspirierendsten, komisch- erhellendsten Impulse. Anfang der achtziger Jahre gab sich die Gruppe, zu der im Laufe der gemeinsamen Arbeit bei den Satirezeitschriften Pardon und Titanic die Autoren Bernd Eilert, Eckhard Henscheid und Peter Knorr gestoßen waren, den Namen „Neue Frankfurter Schule“. Damit spielte sie in satirischer Respektlosigkeit auf die alte „Frankfurter Schule“ an, den Philosophen- und Sozialforscherkreis um die Häupter der „Kritischen Theorie“ Max Horkheimer und Theodor W. Adorno.
Die Sammlungsausstellung wird im halbjährlichen Turnus neugehängt, um die Besuchenden an der umfangreichen Sammlung des Caricatura Museums teilhaben zu lassen und die empfindlichen Zeichnungen nicht zu lange dem Licht auszusetzen.
Die ersten satirischen Zeichnungen von Chlodwig Poth (1930-2004) entstanden 1944 in den Luftschutzkellern Berlins, nach dem Krieg studierte er Kunst in Berlin und begann mit der Veröffentlichung seiner Karikaturen. 1955 zog er nach Frankfurt am Main. Hier gründete er 1962 zusammen mit Hans Traxler und den Verlegern Bärmeier & Nikel die Monatszeitschrift Pardon, 1979 gehörte er zu den Gründern des endgültigen Satiremagazins Titanic. Zu seinen erfolgreichsten Werken gehört die Alternativmilieustudie „Mein progressiver Alltag“ und die Serie „Last Exit Sossenheim“. 1997 wurde er als erster mit dem Satirepreis „Göttinger Elch“ ausgezeichnet.
Die endgültige Teilung Deutschlands, das ist unser Auftrag.
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche.
Zeichnen heißt das Schwarze im Auge auf einer weißen Fläche verteilen.
Ein Volk, das seine ´Caricatura´ nicht ernähren und am Leben erhalten kann, ist nicht wert, daß es existiert.
Alles, was man bei Regen beginnt, wird gut.